Der Craniosacrale Rhythmus ist ein physiologisches Phänomen, das im Körper stattfindet. Es ist ein Rhythmus, der sich ganz unabhängig von Puls und Atmung im Rhythmus 6-12 x in der Minute, im Körper ausbreitet. In der Osteopathie und Craniosacral Therapie wird der Craniosacrale Rhythmus während der Behandlung mit den Händen erspürt, diagnostiziert und behandelt.
Wie fühlt sich der Craniosacrale Rhythmus an?
Es ist ein feines ausweiten und sich in den Körper zurück ziehen, dass man an unterschiedlichen Körperstellen wahrnehmen kann. Manche Menschen beschreiben es als eine Art Körperatmung oder auch als Füllung und Leerung. Meine Kundinenn lernen in der Regel in den ersten 3 Wochen meiner 6 Wochenbegleitung ihren eigenen Craniosacralen Rhythmus zu erspüren.
Übung für das Ersprüen des Craniosacralen Rhythmus
Ein guter Tipp, um sich einmal vorzustellen wie es sich anfühlt und auch um die Wahrnehmung zu schulen ist folgender:
Puste einen Luftballon fast ganz auf- zubinden. Nun suche dir eine Person, die dich bei der Übung unterstützt. Nun setzt ihr euch ganz entspannt gegenüber. Du hälst nun den Ballon an den Seiten dein Helfer hat je eine Hand oben und unten.
Nun beginnt die helfende Person den Ballon langsam zusammen zu drücken, dabei kann man langsam in Gedanken 4 Sekunden abzählen. Die Hände wandern aufeinader zu – 21-22-23-24 und lassen dann den Druck langsam wieder nach :21-22-23-24. Dies wird so lange wie ihr beide mögt wiederholt.
Du als spürende Person kannst ganz entspannt die Augen schließen und dem Gefühl in deinen Handflächen “lauschen”. Wie fühlt es sich an, wenn der Ballon sich sanft in deine Hände drückt? Wie ist es, wenn der Druck wieder nachlässt?
Wie entsteht der Craniosacrale Rhythmus?
Es gibt verschiedene Modelle, die verwendet werden, um den craniosacralen Rhythmus und seine Bedeutung für den Körper zu erklären. Hier sind drei der gängigsten Modelle:
Hydrodynamisches Modell:
Dieses Modell geht davon aus, dass der craniosacrale Rhythmus durch die Bewegung des Liquors verursacht wird, der sich innerhalb des Schädels und des Rückenmarks bewegt. Diese Bewegung wird durch die Produktion und Resorption von Liquor durch die Membranen um Gehirn und Rückenmark beeinflusst.
Biomechanisches Modell:
Dieses Modell beschreibt den craniosacralen Rhythmus als Ergebnis von Muskeln, Knochen und Faszien, die das Gehirn und Rückenmark umgeben. Durch Kontraktion und Entspannung dieser Strukturen wird der craniosacrale Rhythmus erzeugt und reguliert.
Bioelektrisches Modell:
Dieses Modell besagt, dass der craniosacrale Rhythmus durch elektrische Impulse innerhalb des Körpers verursacht wird. Diese Impulse werden durch das autonome Nervensystem und das Hormonsystem gesteuert und beeinflussen die Muskelkontraktionen und die Produktion und Resorption von Liquor.
Modell der Lebensenergie:
Wir alle haben sie in uns, schon vor unserer Geburt, ganz zu Beginn unserer Entstehung im Mutterleib haben die Körperzellen eine gewisse Mobilität. Fortgeführt wird diese in einer Motorik, die im Mutterleib während des Wachstums geschieht. Dieses Modell besagt, dass die Ausdehnung und der Rückzug des Craniosacralen Rhythmus dieser embryonalen Lebensenergie entspricht. Wenn der physische und energetische Körper im Einklang sind, kann ein Wachstum nach aussen und eine Ruhephase nach innen passieren, die in Form von Ausdehnung und Rückzug (oder auch Füllung und Leerung) wahrgenommen werden kann.
Warum ist es so gut den Craniosacralen Rhythmus zu erspüren und zu behandeln?
Schon vor fast 100 Jahren entwickelte der amerikanische Osteopathie Dr. William Sutherland die Craniosacrale Therapie. Verfeinert und erweitert wurde diese Behandlungsmethode ab den 1970 Jahren von Dr. John E. Upledger.
Auch wenn es weiterhin an evidenten Studien mangelt, so berichten weltweit Therapeuten sowie Patienten von folgenden erfolgen nach der Craniosacralen Therapie. Viele davon sind auf das Arbeiten mit dem Craniosacralen Rhythmus zurückzuführen.
Stressreduktion: Der craniosacrale Rhythmus kann ein wichtiger Indikator für das Niveau von Stress und Anspannung im Körper sein. Durch das Spüren und Regulieren dieses Rhythmus können Spannungen und Blockaden gelöst werden, was zu einer Reduktion von Stress und Entspannung führen kann.
Verbesserte Durchblutung: Ein ausgeglichener craniosacraler Rhythmus kann helfen, die Durchblutung und den Lymphfluss im Körper zu verbessern, was zu einer besseren Nährstoffversorgung und Entgiftung der Zellen führen kann.
Schmerzlinderung: Eine Regulierung des craniosacralen Rhythmus kann dazu beitragen, Schmerzen und Beschwerden im Körper zu reduzieren, indem Blockaden gelöst werden und der Körper in einen Zustand der Entspannung und Heilung gebracht wird.
Verbessertes Immunsystem: Durch die Verbesserung der Durchblutung und des Lymphflusses kann auch das Immunsystem gestärkt werden, indem Abfallprodukte und Krankheitserreger effektiver aus dem Körper ausgeschieden werden.
Verbesserte mentale Klarheit: Eine Regulierung des craniosacralen Rhythmus kann auch zu einer Verbesserung der mentalen Klarheit und Konzentration führen, indem Spannungen und Blockaden im Gehirn gelöst werden.
Innere Stärke und Geborgenheit: Insbesondere die Selbstbehandlung des Craniosacralen Rhythmus hinterlässt ein ganz besonders Gefühl. Man fühlt sich kraftvoll, ruhig, geborgen und ruhig. Dieses sich “sich selbst sehen und erspüren” fördert den inneren Frieden und stärkt die innere Kraft.
Fazit über den Craniosacralen Rhythmus:
Unabhängig von dem Modell, das verwendet wird. Wer ihn einmal gespürt hat, braucht keine Studie, die besagt, dass es ihn gibt. Und wer bereits häufiger das vergnügen einer Craniosacralen Therapie oder einer Craniosacralen Selbstbehandlung hatte, weiß, wie wohltuend die Behandlung des Craniosacralen Rhythmus ist.
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Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Cranio-Sacral-Therapie#Entstehung
https://www.cranioverband.org/
Bücher :
Einführung in die CranioSacrale Therapie: Körperliche Blockaden selbst lösen- Gert Groot Landeweer
Lehrbuch der CranioSacralen Therapie: John E. Upledger /Jon D. Vredevoogd